230 Mädchen schnuppern Technikluft  |  ANDORF TECHNOLOGY SCHOOL - HTL Andorf Oberösterreich

230 Mädchen schnuppern Technikluft

Bereits zum dritten Mal fand der Ladies First Tag an der FS / HTL Innviertel-Nord Andorf statt. Dabei haben Schülerinnen der HTL und FS Schülerinnen aus den umliegenden Hauptschulen eingeladen. Trotz Wetterkapriolen und schwierigen Anreise­be­dingungen haben am 15. Februar 230 Mädchen aus 14 Hauptschulen und drei Be­zirken Technikluft an der HTL / FS Andorf geschnuppert. In unter­schied­lichsten Workshops, die von der Holzbearbeitung über Drehen und Fräsen von Metallen bis hin zum Kunststoffformen und chemischen Versuchen reichten, konnten die Mäd­chen – großteils aus den dritten Klassen der Hauptschulen – ihr Können an und um die unterschiedlichsten Werkstoffe und Materialien erproben. Für die teilnehmenden Mädchen war somit an diesem Schnuppertag auch feststellbar, ob eine technische Ausbildung in irgendeiner Form eine Alternative zu den noch immer traditionellen Frauenberufen darstellt. Denn eines ist sicher, mit einer fundierten technischen Ausbildung gibt es eine Jobgarantie. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird bereits in ganz Europa in den nächsten Jahren ein noch größerer Technikermangel befürchtet, der nur mehr einigermaßen dadurch ausgeglichen werden kann, indem Frauen massiv in technische Berufe einsteigen. Die FS / HTL Innviertel-Nord Andorf versucht durch Aktionen, wie den Ladies First Tag, hier einen Beitrag zu leisten, und die bisher ohnehin schon gute Mädchenquote an der Schule noch zu heben.

Schweißen – die wichtigste Verbindungsart im Maschinenbau

Dass für Schüler/-innen an der HTL für Werkstoff- und Kunststofftechnik nicht nur Kleben  eine mögliche Verbindungsart ist, haben zwei Schüler in ihrem Matura­projekt unter Beweis gestellt. Hannes Schauer und David Redhammer ertüfteln eine Vorrichtung zum automatischen Schweißen von Mischbehältern.

Dabei ist nicht nur das Schweißverfahren selbst zu verstehen gewesen, sondern es waren hier speziell die Randbedingungen des Schweißvorgangs einzuhalten und me­chanisch umzusetzen. Spaltweiten sowie Auslassöffnungen des Behälters sind hier nur zwei von vielen Größen, die beachtet werden mussten. Besonders interessant ist für die Schüler hier natürlich auch die Tatsache, dass es sich bei diesem Projekt nicht um eine reine theoretische Problemstellung handelt, sondern dieses von Schauer Landtechnik in Andorf auch tatsächlich in die Praxis umgesetzt wird.

Massive Herstellungswerkzeuge für leichte Kunststoffkomponenten

Kunststoffkomponenten brauchen massive Werkzeuge aus unterschiedlichsten Materialien, da diese bei der Herstellung hohen Drücken und Temperaturen ausgesetzt sind. Die Handhabung von massiven Werkzeugen ist allerdings unter Umständen nicht immer einfach und bedarf daher Hilfsvorrichtungen. Zwei Schüler des fünften Jahrgangs – Alexander Bartik und Jan Spreitzer – haben sich in ihrer Ab­schlussarbeit um die Optimierung von sogenannten Schlauchblaswerkzeugen bei Fa. FACC AG bemüht. Leichte, dünne und vor allem hohle Bauteile müssen mit aufwändigen Werkzeugen im Schlauchblasvorgang hergestellt werden. Die Montage bzw. Demontage der Werkzeuge ist ein kostspieliger Prozessschritt, den es in diesem Projekt zu optimieren gilt. Bei Werkzeugen über 15 kg muss auch durch ge­eignete Handlingsysteme sichergestellt sein, dass das entsprechende Layup des Faserkunststoffverbundes durch das Hantieren nicht beschädigt wird. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit FACC AG in Ort im Innkreis am Beispiel von Airduct Komponenten durchgeführt.